THEMEN | NAIMAD.DE >> CHACHAPOYAS > GESCHICHTE > OCTAVIO ORTIZ ARRIETA | |||
Tourismus
& Reise
|
MONSEÑOR
OCTAVIO ORTIZ-ARRIETA
Wer nach Chachapoyas
fährt, wird zu irgend einem Moment über in stolpern und das
nicht nur weil die nach ihm benannte Straße hin und wieder etwas
Schlaglochlastig ist: Ortiz Arrieta
wird am Karfreitag des Jahres 1878 in Lima geboren. Schon bald findet
er Kontakt zum Salesianerorden, dem er schon im Jahr 1900 als erster Peruaner
beitritt. Wegen seinem sehr ausgerägten Gewissen geben ihm seine
Mitbrüder den Spitznamen "pecadito", "Sündchen",
da er zu sagen pflegt: "Tu das nicht, das ist ein Sündchen!" Dort lernt er eine Armut kennen, die sich stark von der Armut unterscheidet, die er aus den Arbeitervierteln Limas kannte: Indigene Völker und verarmte Mestizen, die unter dem feudalen Eigentumssystem leiden. Die guten Ländereien sind verteilt unter den "Patronen". Jede Familie indigener oder mestizischer Abstammung muss mehrere Tage in der Woche nur für die "hacienda" arbeiten, wofür sie als Gegenleistung nur ein klägliches Stückchen Land für den Eigengebrauch zur Verfügung gestellt bekommen. Ortiz Arrieta bemerkt schnell, dass die Armen nicht nur durch ihre materielle Abhängigkeit, sondern auch durch Waffengewalt unterdrückt werden und beginnt, die Zentralregierung in Lima über die Zustände aufzuklären. Sein Ansatz dabei: Nur Jesus kann Arme und Reiche aufrütteln, damit sie erkennen, dass sie Geschwister sind. Bereits in seinem ersten Jahr in Chachapoyas gründet er eine Abendschule, um Arbeitern, die nicht die Möglichkeit des Schulbesuches hatten, Schulbildung zu ermöglichen. Bald entstehen auch eine Landfrauenschule, eine Mädchenschule und ein Erwachsenenbildungszentrum. Des öfteren appeliert er an den Staatspräsidenten, die Wege und Straßen in den Hochanden zu verbessern, teils mit Erfolg. 1936 erreicht er, dass Teile von Chachapoyas an das Stromnetz angeschlossen werden. Eines der Hauptanliegen
als Bischof ist für ihn auch der Bereich der Berufungen. "Das
Seminar ist meine Heimat" - an diesen Ausspruch von ihm können
sich noch heute viele der Leute erinnern, die ihn als Kinder und jugendliche
persönlich kennen lernen konnten. So ist es fast eine Selbstverständlichkeit,
dass er viele Jahre selbst im Seminar wohnt. Als der Erzbischof von Lima stirbt, wird Ortiz Arrieta dieses Amt angetragen. Er lehnt ab, sagt, er sei mit seiner Diözese "verheiratet" und wolle dort bis zu seinem Tode bei "seinen" Menschen bleiben. Seine Zeit als Bischof ist, neben der von Bischof Risco, eine der längsten in der über 200jährigen Geschichte der Diözese Chachapoyas. Er stirbt am 1. März 1958 nach 36 Jahren Bischofsamt in Chachapoyas im Alter von 78 Jahren. Die sterblichen Überreste befinden sich in der Kathedrale von Chachapoyas neben jenen von Antonio de Hornedo Correa.
|
|||
© 2007 2008 www.naimad.de - Verwertung der Texte nur mit Quellenangabe, Verwertung der Bilder nur mit schriftlichem Einverständnis. |