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Aktuelles über Chachapoyas und Amazonas im CHACHABLOG

Bildergalerie Chachapoyas und Umgebung


 

Die Wochenzeitung "La voz de Amazonas" schrieb am 1. August 1971:

ERDBEBEN ZERSTÖRT DIE KATHEDRALE

"Chachapoyas 27. - Gestern bebte die Erde in Chachapoyas schrecklich. Der größte Teil der Menschen hatte sich in das eigene Haus zurückgezogen. In der Grundschule fand im Theaterraum gerade eine Theatervorführung statt. Es befanden sich dort ungefähr 200 Personen. Das Erdbeben begann schwach. Nach der ersten Welle begab sich ungefähr 50% der Personen auf die Straße. Der zweite Erdstoß war viel stärker. In diesem Moment rannten alle so schnell wie sie konnten, einen sichereren Platz zu finden.

Ein schrecklicher Krach ging durch alle Dächer. Augenzeugen konnten genau sehen, wie eine Wellenbewegung durch die Dächer ging und die Dachziegel anhoben, wie die Wände der Häuser sich ob der starken Bewegung hin- und herbewegten.

Danach folgten ein dumpfer anhaltender Ton, der von den dumpfen Geräuschen von Dachziegel und Holzbalkeln, die auf der Erde zerschellten.

DAS DACH DER KATHEDRALE STÜRZT EIN

Der zweiten Welle von Erdstößen hielt das Dach der Kathedrale nicht mehr stand. Der Herr Bischof hat das Bauministerium auf offiziellem Wege über den Zustand in Kenntnis gesetzt. Ein Ingenieur des Ministeriums hatte vor 20 Tagen festgestellt, dass die notwendigkeit bestünde, die gesamte Dachkonstruktion abzureißen. Aber niemand rechnete mit einem wirklichen Erdbeben. Die Wände der riesigen Lehmziegelkonstruktion hielten dem Erdbeben nicht weiter stand und das gesamte Dach des Schiffs viel in den Innenraum der Kathedrale und zerstörten so die Bänke und alles, was sich ihrem Fall widersetzte.

Zuerst stürzte das Dach zwischen der Empore und der Kanzel ein. Aber der anschließend auftretende Regen beschwerte das Dach noch mehr und brachte es so endgültig zum Einsturz. Um 12 Uhr Nachts hörten die Anwohner der Plaza de Armas noch einmal einen ohrenbetäubenden Lärm. Es war der Rest des Daches, das herabviel und dabei Heiligenstatuen, Hauptaltar und das Altarbild zerstörte.

EIN ENTMUTIGENDES SPEKTAKEL

Heute versuchte der Herr Diözesanbischof, Mons. Manuel Prado Pérez Rosas, der zu keinem Moment die Fassung verlor, gemeinsam mit Priestern und einigen Gläubigen, sich zugang zum Innenraum der Kirche zu verschaffen, deren Turm sich stark nach Osten neigte. Sehr vorsichtig ging man vor und fand die Wand der Kirche stark geneigt vor und die Dächer der Nebenkapellen ohne Dächer. Das schlimmste aber fand man Inneren der Kathedrale. Die Kirche, die nur eine Stunde zuvor noch Gläubige beherbergt hatte und Sonntag für Sonntag 400 Seelen in jeder Messe diente, Gott zu preisen, enthielt nun eine Anhäufung von Dachbalken, Rohrstöcken, zerbrochener Dachziegel, Teiilen des zzerstörten Altarbildes und Fragmenten der zerstörten Heiligenbilder.

WAS IN DER KATHEDRALE VERLOREN GING

Auf den alten Prozessionsgestellen, die siich nicht bewegt hatten, fand sich viele Stücke der Statue der "Virgen del Perpetuo Socorro". Der Kopf war von einem Dachbalken abgetrennt worden. Ein anderer Teil des Daches hatte das Kleid und einen Arm der wunderschönen Statue abgerissen. Der Kopf hing auf der Seite, aber das Jesuskind war unberührt geblieben.

Die erste Sorge galt dem Allerheiligsten. Mutig und unter der großen Gefahr, die das Betreten der Kirche bedeutete, arbeiteten sich Dr. Francisco Sáenz Cacho, der Präsident des hohen Gerichtes, César Collazos, berühmter industrieller und Pater Antonio Aguilar langsam durch den Schutt bis zum Hauptaltar. Ein riesiger Balken lag auf dem Tabernakel. Viel Kraft war notwendig, um sie ein paar Zentimeter zu verschieben, um an das allerheiligste zu kommen. Aber man schaffte es. Der Herr Bischof überführte tief berührt die heiligen Hostien zum Bischofspalast."

Edición 1 de agosto 1971

Eigene Übersetzung nach: http://mcabanas.blogia.com/2008/032701-terremoto-destruye-la-catedral.php, veröffentlicht mit Einverständnis von Manuel Cabañas López, Journalist aus Chachapoyas.

 

   
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