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BLAS VALERA
der geheimnisvolle
Jesuit aus Chachapoyas
Blas Valera (*1545 in Chachapoyas, † vermutlich 1597 in Cádiz) war ein peruanischer Jesuit, Schriftsteller und Chronist. Sein Vater war Luis Valera, ein verdienter Mann aus dem Gefolge des Conquistadors Francisco Pizarros. Seine Mutter war Francisca Peréz, eine Einheimische, deren Abstammung noch nicht restlos geklärt ist. Sie soll ursprünglich den Namen "Urpai" besessen haben und 1555 von ihrem Mann getötet worden sein. Neben vielerlei Vermutungen über ihre Herkunft, die sogar so weit gehen, sie als Inka-Prinzessin zu sehen, kann als gesichert angesehen werden, dass sie einen großen Einfluss auf die Einstellung und Entwicklung ihres Sohnes Blas hatte. Da Blas Valera sehr kurz nach dem Fall des Inka-Imperiums lebte, war es ihm möglich, viele ehemals wichtige Personen (z.B. die sog. Amauta) kennen zu lernen, deren Wissen er in seinen Werken verarbeitete. Blas Valera wird als der "erste peruanische Historiker" oder auch als "Phantomchronist" bezeichnet. Dieser Begriff wurde eingeführt, da ihm die Autorenschaft einiger Bücher zugeschrieben wird, die unter dem Namen anderer Schriftsteller veröffentlicht wurden. Er begann sein Studium in Trujillo und setzte es später in Lima fort. Er trat der Gesellschaft Jesu, den Jesuiten, bei und wurde wegen seiner Kenntnisse des Quechua bald in verschiedenen Missionsgebieten der Jesuiten in ganz Peru eingesetzt. Er war einer der ersten Mestizen, die in den Jesuitenorden aufgenommen wurden. Zu seinen bedeutendsten Werken zählen "De Tahuantinsuyus prischis gentibus" und "Historia Occidentales", Werke, aus denen auch Inca Garcilaso de la Vega in seinen Texten häufig zitiert. Zudem verfasste er ein Wörterbuch des Quechua. Da ein großer Teil des Werkes Valeras unwiederbringlich verloren ging, sind diese Zitate bei manchen seiner Texte das einzige, was von ihnen noch existiert. Im Jahr 1893 veröffentlicht der spansiche Historiker Jiménez de la Espada ein Buch mit dem Titel "Relación del Jesuita Anónimo", dessen Autorenschaft ebenfalls Blas Valera zugeschrieben wird. Über seinen Tod gibt es verschiedene Theorien. Offiziell verstarb Blas Valera am 2. April 1597 bei einem Piratenangriff auf Cádiz. Anderen Quellen zufolge war dieser Tod aber nur vorgetäuscht, so wird in den folgenden Jahren noch von mehreren Treffen zwischen Blas Valera und Jesuiten in Bolivien und Peru berichtet, wo er angeblich unter anderem Namen seine Hauptwerke fertiggestellt haben soll. So berichtet u.a. 1611 der Jesuit Giovanni Anello Oliva von einem Treffen mit Valera, das in Santa Cruz de la Sierra (Bolivien) stattgefunden haben soll. Zudem soll er unter anderem unter dem Namen des Schriftstellers Felipe Huaman Puma de Ayala das Buch "Nueva coronica y buen gobierno" verfasst haben. 1995 wurden in Rom und Neapel mehrere Dokumente gefunden, die Blas Valera zugeschrieben wurden. In einem der beiden Dokumente wird berichtet, dass Franzisco Pizarro, der nach der gängigen Geschichtsschreibung mit sehr wenigen Gefolgsleuten ein großes Inkaheer bei Cajamarca trickreich vernichtend geschlagen haben und damit das Ende des Inkareiches besiegelt haben soll, nicht in der Schlacht gesiegt, sondern den Inka Atahualpa und einen großen Teil seines Gefolges mit Arsen vergiftet hat. Die Dokumente sind allerdings in Privatbesitz und für weitere Forschung nur schwer zugänglich. Zudem wird vermutet, dass manchen revolutionären Interpretationen fehlerhafte Übersetzungen zu Grunde liegen. Quellen
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