Wo steht Peru 14 Jahre nach Rückkehr zur Demokratie, zwei Jahre vor der Präsidentschaftswahl? Aktuelle Entwicklungen aus Perus Politik, Kirche und Gesellschaft beleuchtet die diesjährige Peru-Tagung der katholisch-sozialen Akademie Franz Hitze Haus im westfälischen Münster durch eine Reihe spannender Vorträge.
Ob Bergbau, Bekämpfung von Armut und Wirtschaftswachstum, Dezentralisierung, schwache Institutionen und Parteien – die großen Linien peruanischer Politik wird zunächst der Eichstätter Historiker Thomas Fischer aufzeigen, bevor in einer Reihe von Fachvorträgen dann einzelne Aspekte genauer ausgeleuchtet werden. Über das Reizthema Bergbau, das in Peru teils zu schweren Konflikten führt, spricht der Mainzer Theologe Hartmut Heidenreich, während sein Kollege Thomas Krüggeler aus Bonn die katholische Kirche und ihr Verhältnis zu Staat und Gesellschaft in Peru analysiert.
Omar Handabaka, der in Lima und Düsseldorf lehrt und forscht, nimmt Perus Politik genauer in den Blick, was nur knapp zwei Wochen nach den Regional- und Kommunalwahlen interessante Einblicke verspricht, wurden doch mitten im anlaufenden Wahlkampf kürzlich mehrere amtierende Regionalpräsidenten wegen diverser Vergehen festgenommen, darunter Korruption und Amtsmissbrauch. In einem zweiten Vortrag wird sich Handabaka die aktuelle wirtschaftliche Entwicklung, insbesondere die Handelsbeziehungen vornehmen.
Auf die Beziehungen zwischen Peru und der Europäischen Union geht schließlich der münsteraner Politikwissenschaftler und frühere honduranische Botschafter in Deutschland Ricardo Lagos genauer ein, bevor sich der Journalist und Politikwissenschaftler Damian Raiser (Autor) damit beschäftigen wird, wie Nachrichten in Peru entstehen, wie sie nach Deutschland kommen – und warum die deutschsprachige Peru-Berichterstattung Folgen für das Andenland hat.
Das komplette Programm, sowie die Online-Anmeldemöglichkeit gibt es direkt auf den Seiten des Franz Hitze Hauses.