Amazon unterliegt Amazonas-Anrainerstaaten im Streit um TLD „.amazon“

Amazonas mit BootDas zuständige Gremium der Internet Corporation for Assigned Names and Numbers (ICANN) hat dem Wunsch mehrerer am Amazonasbecken liegender Staaten entsprochen, die Top-Level-Domain (TLD) „.amazon“ nicht an das gleichnamige Unternehmen zu vergeben.

Die Juristen des Internetversandhauses sahen den Wunsch der Amazonas-Anrainer als von internationalem Recht nicht gedeckt an und schlugen den jeweiligen Regierungen vor, doch auf die TLDs „.amazonia“ oder „.amazonas“ zurück zu greifen. Insbesondere Peru lehnte diese Vorschläge aber ab und bestand auf „.amazon“, einer Forderung, der das zuständige ICANN-Gremium schließlich folgte.

Im Rahmen der Erweiterung der Top Level Domains (TLD), also der Internetadressendungen wie „.de“ oder „.com“, können sich Organisationen und Unternehmen derzeit mit Vorschlägen an die ICANN wenden. Diese möchte im Rahmen der TLD-Erweiterung neben einem größeren Namensraum auch die Verwendung weiterer Sprachen ermöglichen. Allein Amazon hat sich, wie heise.de berichtet, auf 76 verschiedene TLDs beworben.

Amazon ist allerdings nicht das einzige Unternehmen mit dieser Art von Problemen. So zog beispielsweise der Sportartikelhersteller Patagonia seinen Antrag zurück, nachdem sich Proteste gegen die Bestrebungen des Unternehmens formiert hatten, die TLD „.patagonia“ zu registrieren. Daneben gibt es derzeit noch Diskussionsbedarf bei einer Reihe weiterer Adressendungen. So liegt der ICANN bereits eine Reihe von Einsprüchen gegen die Verwendung der TLD „.africa“, gegen „.persiangulf“, sowie gegen „.roma“ vor.

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